Was ist eigentlich das Milz-Qi?
Die Milz ist aus der Sicht der TCM die Quelle für die Entstehung des gesamten Qi ( „Lebensenergie“).
Dei wichtigste Funktion des Funktionskreises Milz sind Transport, Umwandlung und Verteilung von Nahrung und Flüssigkeiten.
Jegliche Disharmonie im Funktionskreis Milz beeinflust daher auch immer den Vedauungsprozess.
Die Milz kontrolliert die Muskulatur und ist verantwortlich das Qi aus der Nahrung zu den Muskeln im gesamten Körper zu transportieren. Kann sie diese Aufgabe nicht regelgerecht übernehmen, so empfindet der Mensch Müdigkeit und rasche Erschöpfung.
Folgende Symptome weisen auf Milz-Qi-Mangel hin:
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- blassgelber, fahler Teint
- Schwächegefühl der Extremitäten ( Arme und Beine)
- Schweregefühl des Körpers mit einem herabziehenden Gefühl
- Neigung zu Blähungen und weichem und/ oder breiigem Stuhl/Durchfall
- Bindegewebsschwäche
- Ödeme
- Organsenkungen / z.B. Hämorrhoiden
- Gewichtszunahme trotz Diäten
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Beispiel: Fructoseintoleranz)
- kraftlose Stimme
- gesteigerte Infektanfälligkeit
- vermehrte Bildung von Schleim oder Wassereinlagerungen
- unerfüllter Kinderwunsch
- permanente Blutungen ( z.B. gynäkologisch) oder Neigung zu Blauen Flecken.
- dumpfer Kopfschmerz mit Schweregefühl
- Konzentrationsschwierigkeiten
- häufiges Grübeln und „Denken im Kreis“
Da die Milz für das Umwandeln und den Transport der Nahrung zuständig ist, spielt bei der Behandlung und Regulation die Ernährung eine entscheidende Rolle.
Ernährung:
Es heißt, dass dei Milz „warme“ und „trockene“ Nahrung bevorzugt und sie durch ein Übermaß an „kalten“ und „feuchten“ Nahrungsmitteln geschädigt wird, da diese die Funktion einschränken und es somit zu Verdauungsstörungen und der Ansammlung von Nässe im Körper kommen kann!
Unter “ warm“ ist hierbei warm in bezug auf die Temperatur und die Energie der Nahrungsmittel zu verstehen
Auch sollte man spätabends nicht die Milz mit zu großen Portionen überfrachten, aber auch nicht einfach das Frühstück ausfallen lassen! Also regelmäßiges Essen ist wichtig! Auch sollten die Mahlzeiten in entspannter Atmosphäre eingenommen werden und nicht einfach “ neben der Arbeit!“
Die Milz und Übergewicht ( Adipositas):
Die westliche Medizin und die TCM haben unterschiedliche Erklärungen für Übergewichtigkeit und entsprechend auch andere Ansätze in der Behandlung. Nach westlicher Medizin wird Übergewicht definiert als ein Zuviel an Körpermasse und Fett. Die Ursache ist in den meisten Fällen die Zufuhr von mehr Kalorien über die Nahrung, als vom Körper benötigt wird.
Asi sicht der Traditionellen chinesischen Medizin leidet ein übergewichtiger Mensch an einer Schwäche des Magen- und Milz- Qi. Durch zuviel energetisch kalter und feuchter Nahrungsmittel kommt es zur “ Versumpfung“ und Feuchtigkeit und Schleim lagern sich an. Es heißt:“ um abnehmen zu können muss man essen!“ Aber natürlich dann Milz stärkenden Nahrung.
Geistige Faktoren:
Der langfrisitge übermäßige Gebrauch des Geistes beim Denken, Lernen, hohe Konzentration und Auswendiglernen schwächt die Milz. Das gilt auch für ständiges Grübeln.
Nahrungsmittel, die das Milz – Qi stärken können:
Beispiel : Warmes Frühstück
Porridge:
Zutaten für 2 Personen:
200g Haferflocken
700 ml Wasser
100ml Schlagsahne
200ml Hafer- oder Reismilch
eine Prise Salz
Pflaumen oder Beeren
Zubereitung:
Die Haferflocken in einer beschichteten Pfanne ohne Öl anrösten bis diese anfangen nussig zu riechen. In einem Topf die gerösteten Flocken, das schon aufgekochte Wasser, die Sahne und die Hafer- oder Reismilch geben und unter Rühren kurz aufkochen lassen, auf mittlere Hitze herunterschalten und das ganze unter ständigem Rühren etwa 12 bis 15 ausquellen lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Eine Prise Salz zugeben und verrühren.
Auf die Teller verteilen und mit den Plaumen ( evtl. auch aus dem Glas) oder den frisschen Beeren garnieren. Nach Belieben mit Honig, Ahornsirup oder Agavendicksaft süßen und mit Nüssen garnieren. Evtl. noch etwas Zimt hinzugeben.
Nahrungsmittel, die speziell das Milz-Qi stärken:
Empfehlenswert: | Weniger empfehlenswert: |
Gemüse:
Austernpilze Bohnen grüne Champignons Fenchel ( auch das Grüne vom Fenchel ) Gemüse, alle gedünstet oder gekocht Karotte Kastanie Kohlrabi Pastinaken Petersilienwurzel Rettich Rote Bete Salate: bittere: Chicoree, Radicchio, Endivie, Löwenzahn, Romanasalat ( in kleinen Mengen) Schalotten Schwarzwurzel Sellerieknollen Steckrübe Süßkartoffel Wurzelgemüse Zwiebeln
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Algen
Feldsalat Gurken Kopfsalat Oliven Paprika Salatsorten ( neutral schmeckende) Spinat Tomaten
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Obst:
Kirschen, gekochte Obst: gedünstet oder gekocht, vorzugsweise einheimisches der Saison verwenden Obst: rohes (nur in kleinen Mengen) Obstsorten: gekochter Pfirsich
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Bananen Mangos Obstsorten: rohes, saures einheimisches Alle Tropenfrüchte Orangen |
Empfehlenswert: | Weniger empfehlenswert: | |||
Getreide:
Amaranth Basmati – Reis, Langkornreis, Rundkornreis Buchweizen Dinkel Getreide: lange gekochtes Haferflocken Polenta, Mais Roggen
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Brot, geröstetes Brot überhaupt (nur in kleinen Mengen) Butterbrote Getreide: rohes Müslimischungen mit kalter Milch Weizen, Weizenkeime Weizenmehlprodukte |
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Fleisch:
Fleisch- und Hühnersuppe ( lange gekocht) Fleisch, stark zerkleinert, z.B. als Hack Huhn Kalb, Rind Lamm Pute Truthahn
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Braten, fette Fleischsorten fetthaltig Gans Schweinefleisch Wurstwaren ( außer aus reinem Rindfleisch) |
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Fisch:
Anchovis Barsch Forelle Garnelen Hering Hummer Karpfen Langusten Meeräsche Sardellen
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Austern Haifisch Krabben Flusskrebse Miesmuscheln, Muscheln Sardine Tintenfisch
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Empfehlenswert: | Weniger empfehlenswert: | |||
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Sojabohnen in großen Mengen |
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Milchprodukte:
Hartkäse (in kleinen Mengen) Joghurt ( mit Wasser verdünnt) Schafskäse Ziegenkäse
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Milchprodukte in größeren Mengen
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Kräuter und Gewürze:
Anis Basilikum Bockshornkleesamen Bohnenkraut Fenchel Gewürze: nahezu alle aromatischen und frischen Küchenkräuter großzügig verwenden Gewürznelke Ingwer ( getrocknet und frisch) Kardamom Knoblauch Kümmel Kurkuma Liebstöckel Lorbeerblätter Majoran Pfeffer Thymian Vanille Wacholder Zimt
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Getränke:
Fencheltee Gerstenmalzkaffee mit Kardamom Getreidekaffee mit Kardamom Ingwertee Krätertee, würziger Lapoche Thymian-Tee Wasser, heißes Yogitee
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Cola, Limonaden Fruchtsäfte ( höchstens verdünnt) Eiskalte Getränke Kakao Kokosmilch Liköre, süße Milch Weine, süße
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Zum Süßen:
Datteln, Litschis, Feigen, Aprikosen ( getrocknete einweichen oder mitkochen)
Honig, Melasse, Gerstenmalz, Ahornsirup ( jeweils in kleinen Mengen)
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Zucker, weißer |
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Sonstiges:
Pinienkerne, geröstet Nüsse ( in kleinen Mengen) Sesamöl Olivenöl Geklärte Butter ( Butterschmalz) jeweils in kleinen Mengen
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Algen Hühnerei ( höchstens wenig) Salz ( höchstens wenig) |
Noch ein Tipp für die Milz:
Die Speisen mit verdauungsfördernden Gewürzen wie Kümmel, Ingwer, Zimt, Curcuma und Kardamom würzen.
Quellenangaben:
Die Grundlage der Chinesischen Medizin; Giovanni Marcioccia
Adipositas behandeln mit chinesischer Medizin: Angela Drees